Der schwarze Stern der Tupamaros
Gerhard Seyfrieds großer, weitgehend autobiographischer Roman aus der Zeit des deutschen Terrorismus. München, Anfang der siebziger Jahre. Im Hinterzimmer der Roten Hilfe treffen seltsame Gestalten zusammen: Anhänger der umherschweifenden Haschrebellen und der Spaßguerilla, revolutionsromantische Tupamaros, abenteuerlustige Studenten und Anarchistinnen. Sie alle eint die Wut auf die Arroganz und Brutalität der Behörden.
Unter ihnen sind Jenny und Fred, die sich kennen und lieben lernen. In einem kurzen, ausgelassenen Sommer der Anarchie entwickeln sie ihre eigene Form des Widerstands: deftige Spottverse und unverschämte Sprüche, die sie im Rücken der Polizei an Wände sprühen, durchschlagende Glasmurmel-Angriffe auf Bankschaufenster. Doch die Szene verändert sich nachhaltig: die Spaßguerilla wird von militanten RAF-Leuten unterwandert, Lorenz entführt und Schleyer ermordet.
Als Jenny verhaftet wird, ausbrechen kann und in den Untergrund abtaucht, weiß Fred, dass es ernst wird. Und er macht sich auf die Suche nach seiner Geliebten…
Gerhard Seyfried hat den ersten Roman aus dem Umfeld der Bewegung 2. Juni geschrieben. Er erzählt von einer Zeit, in der ausgelassene Lebensfreude und tödlicher Ernst nah beieinander standen.